Trotz seiner winzigen Konzentration ist Selen für unseren Organismus essentiell und muss über die Nahrung aufgenommen werden. Unser Körper ist nicht in der Lage Selen selbst herzustellen. Das Problem - in unseren pflanzlichen Lebensmitteln ist der Selengehalt sehr stark vom jeweiligen Anbaugebiet und deren Bodenbeschaffenheit abhängig. Während Europa, insbesondere Deutschland, Dänemark und Finnland zu den Selen - Mangelgebieten zählen, sind große Teile Nordamerikas reichlich mit Selen versorgt. Für uns bedeutet das, dass wir unseren Selenbedarf nur schwer auf regionaler Ebene decken können.
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Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) gibt zwar tierische Lebensmitteln als die bessere Selenquelle an, doch dies ist wiederum stark von der Fütterung abhängig. Seit 1992 dürfen in der EU Futtermittel mit Selen angereichert werden.
Selen (Se) wirkt antioxidativ und ist an vielen Reaktionen in unserem Körper beteiligt.
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Ein exakter Bedarf lässt sich derzeit nicht ermitteln, daher wird von der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) der Tagesbedarf nur als Richtwert angegeben. Der Richtwert für Erwachsene unterscheidet sich nach Geschlecht und wird wie folgt angegeben.
Erwachsene ab 19 Jahren | µg Selen/Tag |
---|---|
männlich | 70 |
weiblich | 60 |
DGE 2021
Die empfohlenen Richtwerte in unseren Regionen sind laut Experten viel zu niedrig angesetzt. Und dennoch werden diese Richtwerte hierzulande nicht erreicht.
Die durchschnittliche Selenaufnahme im internationalen Vergleich:
Land | µg Selen / Tag |
---|---|
Deutschland | 48 m / 38 w |
USA | 60 - 150 |
Japan | 88 - 208 |
Kanada | 98 - 224 |
nach Oster 1992
Eine Unterversorgung von Selen ist genauso gefährlich wie eine Überdosierung. Daher empfehlen wir, den Bedarf bevorzugt über selenreiche Lebensmittel zu decken.
Zu den besten pflanzlichen Selenquellen zählen:
Quelle: Leitzmann 6. Auflage
Weitere Selenlieferanten sind Kokosnüsse, Weizenkeime, Sesam, Linsen, Kohlgemüse, Spargel, Vollkorngetreide, Knoblauch, Zwiebeln, Sonnenblumenkerne, Hirse.
Bitte beachte, dass der Selengehalt dieser Lebensmittel auch stark variieren kann und davon abhängt, wieviel Selen sich in den Böden der jeweiligen Anbaugebiete befindet.
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Eine Unterversorgung mit Selen macht sich meist an einem geschwächten Immunsystem bemerkbar. Weitere typische Symptome sind Veränderungen der Finger- und Zehennägel (weiße Flecken), dünne Haare, trockene und schuppige Haut sowie schmerzhafte Muskelerkrankungen. Bei Männern kann sich ein Selenmangel auf die Qualität der Spermien auswirken. Bei einem extremen Selenmangel kann es zur Erkrankung des Herzmuskels, aber auch zu Gelenkveränderungen kommen.
Wenn du wissen möchtest, wie es um deine Selenversorgung genau ausschaut, kannst du dies über eine Blutuntersuchung (vorzugsweise aus dem Vollblut, schwankt weniger) bestimmen lassen.
Du wünschst eine präventive Ernährungsberatung oder hast Fragen zur Selenversorgung, dann nimm einfach Kontakt mit uns auf!
Biesalski, Grimm, Nowitzki-Grimm - Ernährung 6. Auflage
Sport & Ernährung Raschka und Ruf
Leitzmann - Ernährung des Menschen 6. Auflage