Rosenkohl gehört wie Brokkoli und Blumenkohl zur Familie der Kreuzblütler (Brassicales) und zählt zu den gesündesten Gemüsesorten überhaupt. Kaum ein Gemüse hat solch eine hohe Nährstoffdichte. Es verfügt reichlich über:
Glucosinolate oder auch Senfölglucoside genannt, sind für den leicht bitterlichen Geschmack in diesem Kohlgemüse verantwortlich und schützen die Pflanze vor Insektenschädlingen. Ähnlich so in unserem Körper - sie wirken antioxidativ. Glucosinolate sind schwefel- und stickstoffartige Verbindungen, die durch Zerstörung der Pflanzenzellen (zerschneiden oder zerkauen), mit Hilfe des Enzyms Myrosinase gespalten werden. Es entstehen weitere Abbauprodukte u. a. die Isothiocyanate mit einer speziellen Form, dem Sulforaphan.
Sulforaphan für den Muskelaufbau ist für für die Wissenschaft schon lange von großem Interesse. Jedoch standen bisher die gesundheitlichen Vorteile dieser Substanz, insbesondere die antikarzinogene Wirkung im Vordergrund. Italienische Forscher fanden bereits heraus, dass Sulforaphan die Überlebenschancen einer Stammzellenart verbessern kann, die sich zu Muskelzellen entwickeln.
Forscher aus Bonn haben Experimente mit Satellitenzellen aus Schweinemuskeln duchgeführt. Satellitenzellen befinden sich im Muskelgewebe und entwickeln sich bei richtiger Stimulation zu erwachsenen Muskelzellen.
Den Satellitenzellen wurde der Stoff in verschiedenen Dosierungen zugesetzt.
Ergebnis:
Bereits die niedrigste Dosierung erhöht die Vitalität der Zellen und reduziert gleichzeitig die Produktion von Myostatin, welches das Muskelwachstum hemmt.
Forscher haben daher hohe Erwartungen an den muskelstärkenden Effekt von Sulphoraphan. Zum einen für die Therapie von menschlichen Skelettmuskelerkrankungen. Leider aber auch für den praktischen Mehrwert in der Fleischindustrie.
Muskelkraft und Beweglichkeit sind wesentliche Faktoren für sportlichen Erfolg und verbessern die Lebensqualität. Daher sollte regelmäßig frischer Rosenkohl, Brokkoli & Co auf deinem Speiseplan stehen. Weitere Favoriten mit diesem Stoff sind Kresse, Rucola, Rettich, Radieschen, Meerrettich und Senf.
Achte auf schonende Zubereitung, meide lange Kochzeiten und Hitze. Vorzugsweise Dünsten mit wenig Wasser oder wenn möglich roh verzehren. Brokkoli schmeckt lecker im grünen Smoothie.
Brokkoli-Sprossen* enthalten besonders hohe Anteile an Sulforaphan und haben daher den größten Effekt. Diese kannst du dir selbst auf der Fensterbank ziehen und täglich deiner Bowl oder deinem Salat beifügen.
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https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23092945/
https://ergo-log.com/cauliflower-broccoli-bodybuilders.html
https://www.nature.com/articles/s41598-019-46382-7
Hans Konrad Biesalski - Ernährung -Sekundäre Pflanzenstoffe