Avocado - gesunde Frucht mit schlechter Ökobilanz?
Sie ist gesund und erfreut sich immer größerer Beliebtheit - doch wie stehts mit der Öko-Bilanz? Avocados brauchen viel Wasser und haben eine weite Reise, bevor sie bei uns auf dem Ladentisch landen.
Sollten wir besser auf den Verzehr von Avocados verzichten?
Avocado - Herkunft
Ursprünglich stammt die Avocado aus Südmexiko. Im Laufe des 19. Jahrhunderts fand sie ihren Weg nach Afrika, Madagaskar, Malaysia, Philippinen, bis sie schließlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts im südlichen Mittelmeerraum angebaut wurde.
Heutige weitere Anbaugebiete sind u. a. Israel, Kalifornien, Chile, Peru, Australien, Neuseeland.
Avocado - verschiedene Sorten
Bis zu 400 verschiedene Arten soll es geben. Diese unterscheiden sich in ihrer Form, Farbe, Geschmack und vor allem in Gewicht und Nährstoffzusammensetzung.
Nur sehr wenige gelangen in den Handel. In unseren Supermärkten werden hauptsächlich die Sorten "Hass" und "Fuerte" angeboten.
Hass:
rauhe Schale, wird mit zunehmender Reife dunkler, sehr aromatisch. Sie hat einen intensiven, nussigen Geschmack und eignet sich perfekt zur Herstellung einer leckeren Guacamole.
Fuerte:
hat eine gleichbleibend grüne, fast glatte Schale, ist birnenförmig. Sie schmeckt cremig und mild. Ihre Frucht scheint relativ unempfindlich gegen Kälte zu sein und kann daher ohne Probleme im Kühlschrank aufbewahrt werden (4-6 Grad).
Die positiven Eigenschaften der Avocado
sind mittlerweile allgemein bekannt, entsprechend steigt weltweit die Nachfrage. Und dies hat zunehmend Auswirkungen auf unsere Umwelt.
Avocado - ein Umweltsünder?
Avocado - Wasserverbrauch
Avocados brauchen zum Gedeihen viel Sonne und Wasser - das bleibt unbestritten.
Mit bis zu
1000 Litern Wasser für ein Kilogramm dieser Frucht gehört sie mit zu den Durstigsten auf der Obst- und Gemüseliste.
Zum Vergleich:
1 kg Tomaten verbrauchen 120 l Wasser
1 kg Kartoffeln verbrauchen 210 l Wasser
1 kg Gurken verbrauchen 350 l Wasser
1 kg Äpfel verbrauchen 700 l Wasser
Lebensmittel mit dem höchsten Wasserverbrauch:
1 kg Kakao verbraucht
27.000 l Wasser
1 kg Röstkaffee verbraucht 21.000 l
Wasser
1 kg Rindfleisch verbraucht 15.490 l
Wasser
1 kg Nüsse verbrauchen 5.000 l
Wasser
1 kg Hirse verbraucht 5.000 l
Wasser
1 kg Schweinefleisch verbraucht 4.730 l
Wasser
1 kg Geflügel verbraucht 4.000 l
Wasser
1 kg roher Reis verbraucht 3.470 l
Wasser
1 kg Eier verbraucht 3.300 l
Wasser
1 kg Kokosnüsse verbrauchen 2.500 l
Wasser
1 kg Weizen verbraucht 1.000 l
Wasser
Avocado - CO2 - Ausstoß
Zweifelsohne haben regionales und saisonales Obst und Gemüse den niedrigsten CO2 Ausstoß. Klingt schön, vor allem in den warmen Monaten, wenn die Früchte hierzulande gedeihen. Verzehren wir im Dezember Tomaten und Gurken aus Südspanien, ändert sich sofort die Ökobilanz. Gefrieren wir unser Obst und Gemüse ein, wirkt sich das wiederum negativ auf die Ökobilanz aus.
Die Verarbeitung der Lebensmittel und der Transport haben großen Einfluss auf die Umwelt. Die Resultate mögen einige überraschen.
Zum Vergleich:
1 kg regionales Obst & Gemüse - durchschnittlich
530 g CO2 Ausstoß
1 kg Obst & Gemüse aus Europa
- durchschnittlich 760 g
CO2 Ausstoß
1 kg Obst & Gemüse aus Übersee (Transport Schiff)
- durchschnittlich 870 g
CO2 Ausstoß
1 kg Obst & Gemüse aus Übersee (Transport Flugzeug)
- durchschnittlich 11.300 g
CO2 Ausstoß
1 kg Avocados
- durchschnittlich 510 g
CO2 Ausstoß
1 kg Bananen
- durchschnittlich 570 g
CO2 Ausstoß
1 kg Apfelsinen
- durchschnittlich 350 g
CO2 Ausstoß
1 kg Rindfleisch
- 12.290 g
CO2 Ausstoß
Avocado - Anbauflächen
Die zunehmende Nachfrage der Verbraucher nach Avocados fordert mehr Anbauflächen und somit den Ausbau von Monokulturen, die sich nachteilig auf die Artenvielfalt auswirken.
Massenplantagen erschöpfen zudem die Böden und entziehen ihnen ihre natürlichen Mineralien. Künstliche Dünger und Pestizide müssen eingesetzt werden die wiederum Grundwasser und Frucht belasten.
Avocado - auf die Herkunft achten
Trockene Standorte wie Südafrika oder Israel bieten eher schlechte Voraussetzungen. In solchen Gegenden wird das Wasser anderswo dringender benötigt. Anbaugebiete mit mehr Niederschlag, wie Spanien, Kenia und Peru eignen sich besser. Aber auch Spanien steht bereits im Negativ-Fokus - Umweltorganisationen wie WWF kritisieren seit langem den sinkenden Grundwasserspiegel in den großen, trockenen Anbaugebieten.
Biofair-Händler wie Kipepeo
beziehen ihre Avocados von Kleinbauern in Ostafrika. Familien, die in verschiedenen Dörfern Ugandas und dem westlichen Teil Tansanias leben und vorzugsweise für den Eigenbedarf anbauen. Lediglich Überschüsse werden vermarktet. Mit diesem zusätzlichen Einkommen können die Bauern die Ausbildung ihrer Kinder und vieles mehr finanzieren oder sie investieren in soziale Projekte ihrer Dörfer.
Ein ökologischer Anbau ohne Kunstdünger und Pestizide. Durch den Einsatz von natürlichem Kompost regenerieren sich die Böden und können wieder mehr Wasser speichern. Monokulturen werden gemieden.
Unser FAZIT:
Vergleichen wir die Nährstoffe verschiedener Lebensmittel im Verhältnis zur Ökobilanz, schneidet die Avocado trotz Transportwege gar nicht mal so schlecht ab. Also warum verzichten - achten wir doch einfach beim Kauf auf Bio-Ökosiegel und Herkunft der leckeren Frucht!
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