Espresso, Cappuccino oder einfach nur die klassische Variante als Filterkaffee - wir lieben den verführerischen und aromatischen Duft, der alle Sinne in uns weckt. Je nach Herkunft und Zubereitungsart wird die geröstete Bohne für uns zum reinsten Geschmackserlebnis.
Viele von uns kennen mittlerweile die Qualitätsunterschiede und gute Qualität lassen wir uns etwas kosten. Doch ist der Weg unseres Kaffees auch fair?
International ist Kaffee das zweit wichtigste Handelsgut unter den Rohstoffen.
Kaffee und seine Geschichte
Die Geschichte des Kaffees beginnt in Äthiopien in der Region namens Kaffa.
Der Legende nach wunderte sich ein Hirte darüber, dass seine Ziegen nächtelang herumtobten, ohne müde zu werden. Das Geheimnis - eine Pflanze, deren rote Kaffeekirschen die Tiere gegessen hatten.
Es wird angenommen, dass der Kaffee im 13. und 14. Jahrhundert nach Arabien gelangte und zunächst nur von Türken und Arabern angebaut wurde. Das Getränk erfreute sich immer größerer Beliebtheit, sodass 1554 das erste Kaffeehaus in Konstantinopel (das heutige Istanbul) eröffnet wurde. Von da an verbreitete sich der Kaffee über den gesamten europäischen Kontinent und es folgten Kaffeehäuser in Venedig "Bottega del Caffé", danach in London und Oxford, Wien sowie schließlich in Paris.
In diesen Kaffeehäusern wurde Gastlichkeit mit aufklärerischem Nutzen verbunden und das Wissen popularisiert. Heute hingegen haben diese Kaffeehäuser ihre traditionell gesellschaftliche Bedeutung weitgehend verloren und dienen nur noch als Gastronomiebetrieb.
Kaffee - Anbaugebiete
Kaffeepflanzen kultivieren nur an bestimmten Orten mit besonderen klimatischen Bedingungen:
- kein Frost
- tropisches Wechselklima
Aus diesem Grund befinden sich alle Hauptanbaugebiete des Kaffees zwischen den gleichen Breitengraden (zwischen dem 23. Grad nördlich und dem 25. Grad südlich) rund um den Äquator.
- Einige der besten Kaffeesorten, die über sehr intensive Beeren- und Blütenaromen verfügen, stammen aus den Gebirgsregionen Ostafrikas und der arabischen Halbinsel.
- Die Hauptanbaugebiete befinden sich in Mexiko, Brasilien, Kolumbien, Guatemala und Costa Rica. Diese Bohnen werden geschätzt für ihre Leichtigkeit und konstante Qualität und verfügen über einen lebendigen, sauberen Geschmack.
- Die Schweren der Kaffeewelt werden in Indonesien, Java und Bali angebaut. Deren Bohnen sind bekannt für einen tiefen, durchdringenden und nachhaltigen Geschmack.
Kaffee - welche Sorten
Die wirtschaftlich bedeutendsten Kaffeesorten sind wohl der Arabica und Robusta. Bis zu 60 Prozent des Weltmarktanteils bestimmt derzeit der Arabica-Kaffee. Sein Aroma ist sehr beliebt und die Kaffeebohne enthält nur etwa die Hälfte des Koffeins im Vergleich zur Robusta-Bohne, die bis zu 36 Prozent vom Kaffeeweltmarkt bestimmt. Der Rest verteilt sich unter den Sorten, wie Excelsa, Liberica, Stenophylla, Maragogype und Kopi Luwak - eine der seltesten und teuersten Kaffeesorte.
Die Bohnen unterscheiden sich in Form und Größe. Die Robusta-Bohnen sind kleiner und rundlicher und haben eine fast gerade Einkerbung auf der flacheren Seite. Der Einschnitt bei den Arabica-Bohnen verläuft in einer sanften S-Form; insgesamt sind diese Bohnen auch etwas größer und flacher.
Kaffee - internationaler Handel
Nach der Ernte, Aufbereitung und Weiterverarbeitung wird der Rohkaffee in die Konsumländer transportiert. Wir sprechen heute von ca. 140 Mio Säcken à 60 kg Rohkaffee. Da die o. g. Hauptsorten an den internationalen Kaffeebörsen in New York und London gehandelt werden, ist der Preis nicht nur von Angebot und Nachfrage sowie Qualität und Sorte abhängig. Vielmehr steuern nachstehende Bedingungen den Preis:
- klimatische und politische Umstände in den Anbauländern
- soziale und ökologische Standards
- Währungsschwankungen
- Steuern und Vertriebskosten
- Zusatzkosten
- Differentialgeschäft - die von der Börse genau definierte Basisqualität für Rohkaffee dient als allgemeiner Richtwert im Kaffeehandel. Abweichungen davon äußern sich in der Differenz zum aktuellen Börsenpreis - dem so genannten Differentialgeschäft.
Kaffee - stabiler Preis durch fairen Handel
Fair gehandelter Kaffee ist nicht von der Börse abhängig und damit den hohen Preisschwankungen nicht ausgesetzt. Gerechte Entlohnung für die Bauern sowie langfristige Verträge mit garantierten Abnahmemengen und festem Preis für die Produzenten halten den Kaffeepreis stabil.
Bei Fairtrade (weltweit führendes Zertifizierungssystem) profitieren die Produzenten von einem Fairtrade-Mindestpreis und einer Fairtrade-Prämie. Die Bauern und ihre Beschäftigten dürfen dann gemeinsam entscheiden, in welche sozialen, ökologischen und ökonomischen Projekte die Prämie investiert werden soll.
Öko-Kaffee - nachhaltig & stabiler Preis
Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Verknappung von landwirtschaftlichen Flächen stellen zunehmend Probleme für unsere Umwelt dar. Wir als Konsumenten haben es in der Hand und können beim Kaffeekauf eine bewusste Entscheidung treffen, um unsere Umwelt zu schützen und die Lebensbedingungen in den Anbauländern zu verbessern.
Der Anbau von Öko-Kaffee erfolgt ohne künstlichen Dünger und in Mischkulturen, was eine begrenzte Produktion zur Folge hat. Also Qualität statt Quantität!
Zertifizierter Kaffee aus nachhaltigem Anbau ist an Siegeln zu erkennen:
Diese Siegel stehen für zertifizierte Farmen, bei denen die Einhaltung bestimmter Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftsstandards überprüft wurde.
Fazit:Jeder Einzelne von uns sollte sich Gedanken machen und künftig auf Kaffeepads, Kapseln oder Kaffee to go verzichten. Besser einen Qualitätskaffee in einer ruhigen Minute - vielleicht auch mit Freunden genießen. So produzieren wir weniger Müll und tragen einen weiteren Teil zum Umweltschutz bei.
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