Sie lauern überall - in Wiesen, Feldern, Parks oder im Wald - diese blutsaugenden Parasiten warten nur darauf, einem geeigneten Wirt das Blut abzuzapfen. Unsere Hunde, aber auch wir Menschen sind beliebte Opfer. Daher sollte jeder, der sich draußen auspowert, unbedingt an eine gut wirkende Zeckenvorsorge denken.
Zecken übertragen Krankheiten
Zecken finden sich hierzulande überall, von der Küste bis ins Gebirge. Aktiv sind sie meist von Februar bis November, wenn die Temperaturen auf über 7 Grad steigen. Sie fallen nicht von Bäumen, vielmehr tummeln sie sich in Gräsern, Gebüschen sowie im Unter- und Totholz bis zu einer maximalen Höhe von ca. 1 Meter. Aber auch am Seeufer, sie lieben es feucht und warm.
Wird man von einer infizierten Zecke gestochen, können sich bestimmte Infektionskrankheiten auf uns übertragen.
- So ist die in unseren Regionen am häufigsten vorkommende Zeckenart, der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) zugleich der Wirt für Borrelien, FSME
und Anaplasmen.
- Auwaldzecken (Dermacentor reticulatus) übertragen Babesien, FSME
und Rickettsien. Diese sollen jedoch an uns Menschen nur selten Gefallen finden.
- Und die Reliktzecken (Haemaphysalis concinna) finden sich in Deutschland eher selten und wenn, dann bevorzugt in der Nähe der polnischen Grenze. Die Übertragung von Krankheitserregern ist anscheinend für Deutschland noch nicht genau beschrieben.
- Und dann gibt es noch die Hyalomma, die eigentlich bei uns nicht zuhause sein dürfte. Vermutlich durch Zugvögel, konnten in den letzten Jahren wenige Exemplare nach Deutschland gelangen. Diese Zeckengattung kann gefährliche Krankheitserreger, wie das Krim-Kongo-Virus
in sich tragen.
Um solchen Gefahren vorzubeugen, hilft nur der richtige Zeckenschutz.
Vor Zecken richtig schützen
Jedes Jahr, wenn die schöne warme Zeit beginnt, werden wir und unsere treuen Vierbeiner von diesen lästigen Spinnentieren regelrecht attackiert. Und das hat auch seinen Grund. Denn wir sind täglich aktiv draußen unterwegs - laufen - walken - wandern - schwimmen - radeln - eine Alternative gibt es für uns nicht. Also brauchen wir den richtigen Zeckenschutz. Doch gibt es diesen Schutz überhaupt?
Der natürlichste Schutz für uns Menschen scheint lange und helle Sportkleidung zu sein. So bleiben die Zecken deiner Haut fern und du kannst sie besser sehen und rechtzeitig entfernen.
Zudem bietet der Handel reichlich zeckenabweisende Sprays an. Egal, ob chemisch oder biologisch, wir haben fast alle bekannten Mittel ausprobiert - leider ohne Erfolg. Es mag sein, dass all diese Mittelchen von Mensch zu Mensch und Hund zu Hund unterschiedliche Wirkung zeigen, bei uns leider vergebens.
Eine weitere Vorsorgemaßnahme versprechen Impfungen, die vor
FSME
schützen. Hier möchten wir aber nochmals betonen, dass diese Impfungen keinerlei Wirkung gegen Borreliose-Bakterien und anderen Krankheitserregern haben.
Uns hat Kokosöl überzeugt. Wir haben zwei Jahre lang an unseren Hunden getestet. Schließlich sind die Hunde den Biestern ohne Schutzkleidung ausgeliefert:
- Täglich (je nach Hundegröße) 1/2 bis 1 Teelöffel ins Hundefutter mengen. Unseren Hunden schmeckt es hervorragend, also geben wir ihnen das Kokosfett pur. Zudem wirkt es bei regelmäßiger Fütterung gegen Parasiten und Würmer im Darm.
- Vor jedem Auslauf geben wir etwas Kokosöl in unsere Hände bis es flüssig wird und verteilen es sanft über das Fell, vorzugsweise im Bereich der Ohren, Hals, Kopf, Rücken und Pfoten. Angenehmer Nebeneffekt - dein Hund bekommt seidig schönes Fell (in der ersten Zeit glänzt das Fell etwas fettig, das vergeht aber wieder).
Das Ergebnis ist verblüffend - nur 3-5 Zecken in einer Saison. Einfach mal ausprobieren!
Was den Hunden gut tut, kann auch uns nur gut tun. Kokosöl steht bei uns sowieso auf dem täglichen Speiseplan. Und wenn wir zum Training nach draußen gehen, reiben auch wir uns vorsorglich Arme, Beine, Gesicht, Hals und Haare mit etwas Kokosfett ein. Positiver Nebeneffekt - natürliches Bio-Kokosöl pflegt Haut und Haare. Wir hatten bisher Glück - keinen Befall durch diese lästigen Parasiten.
Kokosöl gegen Zecken
Wieso wirkt Kokos gegen Zecken? Der Grund ist die enthaltene Laurinsäure. Studien der FU (Freie Universität) Berlin belegen die abstoßende Wirkung von Laurinsäure im Kokosfett auf Zecken.
Die Labortests bewiesen, dass bereits eine 10 prozentige Laurinsäure-Lösung 81-100 Prozent der Versuchszecken abschreckte. Beim Versuch, die Lösung auf die Haut zu tragen, suchten immerhin noch 88 Prozent der Zecken das Weite. Diese Schutzwirkung soll bis zu 6 Stunden anhalten.
In naturbelassenem, hochwertigen Bio-Kokosöl befinden sich bis zu 60 Prozent Laurinsäure.
Schwarzkümmelöl gegen Zecken
Auch Schwarzkümmelöl soll ein gutes und natürliches Mittel gegen Zecken darstellen. Zu dieser Entdeckung kam 2014 der Regensburger Gymnasiast Alexander Betz, als er seinen Hund mit Schwarzkümmelöl gegen Allergien behandeln wollte.
Ob Schwarzkümmelöl wirklich wirkt, haben wir noch nicht getestet. Zudem ist die Wirkung sehr umstritten - eine optimale Dosierungsempfehlung wird bisher nicht ausgesprochen.
Man kann es innerlich als Öl oder Samen sowie äußerlich als Anti-Zeckenspray anwenden. Vermischt mit weiteren ätherischen Ölen, wie beispielsweise Palmarosaöl oder Zitronen-Eukalyptusöl, lässt sich die Wirkung gegen Zecken steigern.
Diesem Versuch werden wir uns demnächst annehmen und euch über die Ergebnisse informieren. Schließlich wird Schwarzkümmelöl als Heilmittel verwendet. Habt ihr Erfahrungen mit Schwarzkümmelöl als Zeckenabwehr? Über ein Feedback würden wir uns freuen.
Zeckenstich - was soll ich tun?
Einen 100 prozentigen Schutz gegen Zecken gibt es nicht. Daher ist eine laufende Kontrolle des Körpers von Vorteil. Je schneller eine Zecke wieder entfernt wird, desto geringer ist das Risiko, dass Krankheitserreger übertragen werden.
Hierzu zieht man die Zecke mit einem speziellen Zeckenentferner oder einer Pinzette langsam und gerade aus der Haut. Hast du nichts dergleichen zur Hand, dann versuch es mit deinen Fingernägeln. Wichtig ist, dass man die Hilfsmittel direkt an der Hautoberfläche ansetzt und nicht am vollgesaugten Körper. Auf Öl oder dergleichen sollte verzichtet werden, damit die Zecke keine weiteren Infektionserreger abgibt. Nach der Entfernung die Wunde ordentlich desinfizieren und beobachten. Sobald sich kreisförmige Rötungen bilden oder weitere Symptome (wie oben angegeben) zeigen, bitte sofort den Arzt konsultieren.
Fazit:
Vorbeugen ist besser als Nachsehen - und dennoch gibt es keinen Grund auf Sport und weitere aktive Tätigkeiten in der Natur zu verzichten. In Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit an Borreliose, FSME oder weiteren Krankheitserregern durch Zeckenstich zu erkranken sehr gering.